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Rollstuhlrugby Newsletter

Rollstuhlrugby Newsletter Mai 2022                                              


Hallo liebe Rollstuhlrugby Familie

 Wir haben einen spannenden April hinter uns! Nach der SM in Embrach am 23.-24.April haben wir nun einen Schweizermeister erküren können: Es ist unser Fighting Snakes Team aus der Zentralschweiz.

Wir gratulieren dem Sieger herzlich zu der tollen Leistung und freuen uns auf weitere spannende Turniere. Gerne möchten wir euch heute den ältesten Teilnehmer der SM vorstellen. Mit 71 Jahren immer noch dynamisch und voller Energie auf dem Spielfeld ist Fitze unterwegs und erzählt uns exklusiv im Interview wie er sich fit hält und was sein Geheimnis ist.

Interview mit Fitze


Fitze, 71 Jahre alt, spielte im April an der SM in Mörschwil und hält sich neben dem Rugby fit mit Unihockey, fährt Handbike, spielt Badminton und Curling. 

Was ist dein Geheimnis, um so fit zu bleiben?

Man muss was machen, um jung zu bleiben und ich habe grosse Freude am Sport. Meine Energie habe ich immer noch. Meine Frau muss etwas unter den vielen Sportarten leiden aber für mich stimmt es und es gibt dann auch gleich keinen Streit, wenn ich immer etwas unterwegs bin:)

Der Sport macht mir grosse Freude und hält mich fit. Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass man mit 71 Jahren noch keine Leiden hat.

Geheimnisse habe ich keine, ich bin so wie ich bin und hoffe, dass ich noch lange so sein kann wie ich bin.


Was brauchst du, dass du die nächsten Jahre weiterhin so viel Sport machen kannst und so fit bleiben kannst?

Solange ich gesund bin ist das ganz einfach. Schwer wird es, wenn man krank wird oder einen Dekubitus hat. Wenn man mal eine Woche krank ist, merkt man es schon und braucht eine Zeit bis man zurück ist. Vor einiger Zeit hatte ich Corona und am Mittwoch mit den Kids trainiert, danach habe ich es gemerkt, weil ich wirklich kaputt war am Abend. Ich hatte da auch viele Kinder, zwei mal 15 Stück über 4 Stunden.


Welche Vorteile ausser dem Altersbonus hast du noch im Rugby?

Die Erfahrung von früher. Wobei bei den heutigen Taktiken ist es viel anders als früher, vor allem auch schneller, weil heute die Zeit für einen Angriff begrenzt ist, das war früher anders.


Gibt es eine weitere Sportart, die du gerne noch ausprobieren möchtest?

Eishockey! In der Schweiz haben wir leider keinen Club, da es für Tetraplegiker sehr schwer ist diesen Sport auszuführen. Das Handling mit den Stöcken sowie das Gleichgewicht im Stuhl zu halten ist nicht ganz einfach.

Was mich reizt am Eishockey ist der Körperkontakt. Im Rugby ist das ein Stück weit gleich man darf "voll ineinander" fahren mit dem Stuhl, aber Körperkontakt ist im Rugby nicht erlaubt.


Wir wünschen Fitze "unserer Wildsau" alles Gute auf seinem Weg, bedanken uns für seine Offenheit, und dass er so ein wertvolles Team-Mitglied ist.

 

Tischschiedsrichterkurs


Am 17. April haben 7 neue Leute und ein aktiver Rugbyspieler am Online-Tischschiedsrichterkurs teilgenommen. Dabei wurden die Regeln kurz überflogen, insbesondere aber das Ausfüllen des Scoresheets und die Aufgaben des Zeitnehmers erklärt. Die Teilnehmenden sind alle bereits mit dem Rugby in irgendeiner Form verbunden, sei es als Freunde, Partner, Vater oder Fans, und kannten daher das Spiel schon. Die konzentrierte Stimmung und die schnelle Auffassungsgabe von allen zeigte sich als gute Vorbereitung für das Turnier in Mörschwil und Embrach, an dem bereits die ersten Einsätze geleistet wurden. Das war ein super Einstand und wir blicken mit Zuversicht auf die nächsten Turniere mit der tatenvollen Unterstützung der neuen Tischschiedsrichter Lina, Anna, Julia, Lea, Ueli, Andrina, Nathalie und natürlich auch die schon zuvor individuell geschulten Antonella, Sandra, Stefan und Thomas.

Willkommen in der Rugby-Familie! 


Meine Fragen als Greenhorn

Was sind die wichtigsten Rugby Regeln?

Rollstuhlrugby wird auf einem Basketballfeld gespielt. Der Torraum ist ein 8m langes und 1.75m tiefes Rechteck, genannt "Key". Der Spielball ist ein Volleyball. Der Spieler muss den Ball über die gegnerische Torlinie transportieren. Wenn der Ballbesitzer mit zwei Rädern seines Rollstuhls die Linie berührt oder überfährt, wird ein Tor geschrieben.

Die verteidigende Mannschaft versucht den Erfolg zu verhindern, indem sie den Weg versperrt, die Angreifer abblockt und sich den Ball erkämpft.

Im Torraum gelten spezielle Regeln. So dürfen sich nur drei von vier Verteidigern im Key aufhalten. Umgekehrt müssen die Angreifer nach 10 Sekunden wieder aus dem Key raus.

Es gibt zwei Varianten der Verteidigung. Die eine, das sogenannte Pressing, besteht darin, die gegnerische Mannschaft bereits in ihrer eigenen Spielhälfte anzugreifen. Sie soll daran gehindert werden, innerhalb von 12 Sekunden die Mittellinie zu überqueren. Gelingt dies, wird das Spiel unterbrochen und mit einem Einwurf für die erfolgreichen Verteidiger fortgesetzt.

In der anderen Variante ziehen sich die Verteidiger an ihre Torlinie zurück. Die angreifende Mannschaft hat 40 Sekunden Zeit, um das Tor zu erzielen, gelingt dies nicht gibt es einen "Turnover" und der Ballbesitz wechselt. Die sogenannte "Shotclock" ist an beiden Spielenden aufgestellt, um die verbleibende Zeit für den Angriff im Auge zu behalten.

Im Angriff besteht das Ziel darin mit einstudierten Spielzügen die Verteidiger derart abzublocken, dass dem eigenen ballführenden Spieler der Weg über die Torlinie frei wird.

Harte Rollstuhlkontakte sind erlaubt, aber Körperberührungen werden mit Ballverlust oder einer Zeitstrafe von einer Minute geahndet.

Generell gilt: Bei einem Angreiferfoul verliert die Mannschaft den Ball, bei einem Verteidigerfoul fährt der verursachende Spieler für eine Minute in die Penalty Box. Frühzeitiger Straferlass ist nur möglich, wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt.

Pro Mannschaft sind vier Spieler auf dem Feld im Einsatz. Bis acht weitere Spieler kann eine Mannschaft aufbieten und jederzeit auswechseln.

Die Spieldauer beträgt vier mal acht Minuten Nettospielzeit. Bei Punktegleichheit wird um jeweils drei Minuten verlängert, bis eine Entscheidung gefallen ist.

Das Spielgeschehen wird von zwei Feldschiedsrichtern überwacht. Am Schreibtisch an der Längsseite des Spielfeldes amten der Zeitnehmer, welcher auch die Punkte schreibt, der Spielblattführer und eine Person, die die "Shot- Clock" bedient. Der Penaltyhüter übt seine Pflicht auf der gegenüberliegenden Spielseite aus.


Wenn du jemanden kennst oder den Sport gerne selbst ausprobieren möchtest, melde dich einfach per Mail bei selina@rollstuhlrugby.ch

 

Foto/Text: selina@rollstuhlrugby.ch